Dresden in Not
Von Andreas Müller
Die Dresdner Eislöwen stecken im Dauerfrost fest. Selbst gegen den Vorletzten der Deutschen Eishockeyliga (DEL) hagelte es am 26.11. eine deftige Heimniederlage. Mit der 1:6-Pleite gegen die Iserlohn Roosters wurde die Abstiegsnot für die Sachsen noch akuter. Nach 23 Spieltagen der Vorrunde hat der DEL-Neuling nur neun Punkte eingesammelt, die Roosters als Vorletzter sind nun fünf Punkte voraus. Von allen anderen DEL-Teams gar nicht zu reden. Selbst die Frankfurter Löwen auf Rang zwölf sind mit 24 Punkten weit enteilt. Kurz vor »Halbzeit« der Hauptrunde mit 52 Partien für jedes Team stehen die Dresdner bei 43 eigenen Treffern mit 99 Gegentoren ganz unten, die mit Abstand schlechteste Plus-Minus-Bilanz. Da hilft ihnen selbst das beste Unterzahlspiel der Liga nichts.
Die anfängliche Euphorie, in der besten Klasse am Puck als Aufsteiger womöglich gleich mal die Play-offs erreichen zu können, ist längst einer ernüchternden Erkenntnis gewichen: In der DEL wird anders Eishockey gespielt als eine Etage tiefer, vor allem deutlich schneller. Jede weitere Niederlage nährt die Frage, woher eigentlich die nötigen Punkte fürs rettende Ufer kommen sollen. Als Keeper Julius Hudacek im Oktober nach nur 13 Partien zu den Fischtown Pinguins weiterzog und dafür der finnische Weltklasse-Goalie Juho Olkinuora aus Frankfurt kam, glaubte man an der Elbe an die sportliche Wende. Doch allein kann es der 34jährige Torhüter, der zweimal mit Finnland Weltmeister wurde und Olympiagold bei den Winterspielen 2022 in Beijing holte, nicht richten.
Schon heute droht den Eislöwen die nächste Niederlage. Es geht zu den Cracks nach Ingolstadt, die am Mittwoch dank eines 5:2-Erfolges gegen die Berliner Eisbären die Straubing Tigers von der Spitze der Tabelle verdrängten. Während Straubing mit zuletzt drei Niederlagen in Folge Federn ließ, sind die Ingolstädter das »Team des Monats«. Insgesamt neunmal nacheinander verließen sie zuletzt bei ihren DEL-Matches das Eis als Sieger und garnierten ihre Serie obendrein mit einem Prestigeerfolg in der Champions Hockey League (CHL).
Erstmals in ihrer Klubgeschichte erreichten die »Schanzer« im Wettbewerb der besten europäischen Teams – der im Unterschied zur Champions League im Fußball hierzulande unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet – nach einem 6:2-Sieg über Red Bull Salzburg bei einer 3:4-Niederlage im Rückspiel das Viertelfinale. Hier wartet am 2. Dezember nun Frölunda Göteborg, das Rückspiel bei den Schweden steigt am 16. Dezember. Für die Fischtown Pinguins indes war im CHL-Achtelfinale gegen Tampereen Ilves aus Finnland Endstation. Die Berliner Eisbären als amtierender Meister blieben schon in der Vorrunde hängen, hatten die K.-o.-Phase gar nicht erst erreicht.
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