Was hat der Fußball mit Klassenkampf zu tun?
Von Daniel HagerRaphael Molter, Co-Autor des Buches »Matchplan Meuterei – Fußballfans zwischen Kommerz und Widerstand«, führt im Interview zunächst in seine eigene Herkunft ein: Berlin-Köpenick, Fußballsozialisation im Jugendverein, später im selbstorganisierten Amateurbereich und nun ein Leben im hessischen Exil. Seine Union-Berlin-geprägte Biografie bildet dabei nicht nur den emotionalen Hintergrund, sondern auch den theoretischen Ausgangspunkt für seine Beschäftigung mit Fußball, Fankultur und Kapitalismuskritik.
Zentral für seinen analytischen Ansatz ist die Feststellung, dass der Profifußball wirtschaftlich nicht funktioniert wie eine klassische Industrie. Fußballspiele sind keine Waren, die sich wie Schrauben oder Smartphones vervielfältigen lassen; sie leben von ihrer Einmaligkeit, ihrer Dramaturgie, ihrer sozialen Bedeutung. Der Profifußball produziere daher keinen »Mehrwert« im marxistischen Sinne, sondern verwertet die gesellschaftlich erzeugte Aufmerksamkeit—ein Geschäft, das sich über TV-Rechte, Sponsoring und mediale Reichweite organisiert und dessen Strukturen durch Institutionen wie die DFL staatlich stabilisiert werden.
Zur Themaseite https://www.jungewelt.de/artikel/512468.frage-des-politischen-willens.html
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