Brasilien weist zehn neue Schutzgebiete aus
Brasília. Nach Protesten brasilianischer Indigener bei der UN-Klimakonferenz hat die Regierung die Grenzziehung für zehn neue Schutzgebiete bekanntgegeben. Die Gebiete würden sich über sieben Staaten erstrecken und Menschen von zahlreichen indigenen Gemeinschaften zugute kommen, erklärte die Regierung am Dienstag (Ortszeit). Die Bekanntgabe der Grenzen ist ein Zwischenschritt für die offizielle Anerkennung der Gebiete, die von Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ratifiziert werden muss.
Die Ankündigung der Regierung folgt auf weitreichende Proteste von Indigenen bei der UN-Klimakonferenz COP 30. Tausende Demonstranten, darunter Indigene, waren am Sonnabend im brasilianischen Belém auf die Straße gegangen, wo die COP 30 stattfindet. Neben einem Stopp der vom Menschen verursachten Erderwärmung durch eine Abkehr von klimaschädlichen fossilen Energieträgern forderten sie auch einen besseren Schutz indigener Gemeinschaften im Amazonasgebiet und ein größeres Mitspracherecht bei der Verabschiedung entsprechender Maßnahmen.
Der brasilianische Indigenenanführer Raoni Metuktire hatte am vergangenen Mittwoch Journalisten am Rande der UN-Klimakonferenz gesagt, dass Lula die Indigenen respektieren müsse. »Ich werde mich mit ihm verabreden und ihm, wenn nötig, eine Standpauke halten, so dass er mir zuhört«, sagte er.
Lula hatte bereits im Wahlkampf die Schaffung indigener Schutzgebiete angekündigt. Seit Beginn seiner dritten Amtszeit hat Lula 16 solcher Gebiete staatlich anerkannt. Damit grenzt er sich deutlich von der Politik seines extrem rechten Vorgängers Jair Bolsonaro ab, unter dessen Präsidentschaft der Raubbau im Amazonas zugenommen hatte.
Indigene Gebiete machen derzeit 13,8 Prozent des brasilianischen Territoriums aus. Wissenschaftlern zufolge trägt die Schaffung dieser Gebiete zum Erhalt der Umwelt bei. (AFP/jW)
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