Zahlreiche Verletzte und Tote bei Gefängnisaufstand in Ecuador
Machala. Nach gewaltsamen Zusammenstößen in einem Gefängnis in Ecuador haben die Behörden 31 Tote gemeldet. Bei bewaffneten Auseinandersetzungen waren in der Nacht zum Sonntag zunächst vier Menschen getötet worden, wie die Gefängnisverwaltung des südamerikanischen Landes mitteilte. Am Nachmittag seien 27 Insassen tot aufgefunden worden. Diese seien erstickt, die genaueren Umstände würden noch ermittelt.
Anwohner hatten in der Nacht Schüsse, Explosionen und Hilferufe aus dem Inneren des Gefängnisses in Machala in der Provinz El Oro gehört. Neben den vier ursprünglich gefundenen Toten wurden in der Nacht 33 Insassen und ein Polizist verletzt, so die Gefängnisverwaltung weiter. Demnach kamen bei dem Häftlingsaufstand Schusswaffen und Sprengstoff zum Einsatz. Der Gefängnisverwaltung zufolge wurde eine Spezialeinheit der Polizei eingesetzt und nahm in der Haftanstalt sieben Menschen fest. Sie hätten die Kontrolle über das Gefängnis zurückerlangt.
Die Haftanstalten in dem südamerikanischen Land sind schon vor Jahren zu Zentralen des organisierten Drogenhandels geworden, immer wieder kommt es dort zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern verfeindeter Banden. Dabei wurden seit 2021 fast 500 Menschen getötet.
Die jüngste Gewalt könnte Spekulationen zufolge mit Plänen zusammenhängen, einige Insassen in ein neues Hochsicherheitsgefängnis zu verlegen, das Präsident Daniel Noboa in einer anderen Provinz errichten ließ und das in diesem Monat eröffnet werden soll. (AFP/jW)
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