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07.11.2025, 22:03:03 / Inland

Erste P-8A Poseidon für Marine aus den USA eingetroffen

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Verteidigungsminister Boris Pistorius begrüßt am Freitag auf dem militärischen Teil des Flughafens Berlin-Brandenburg den neuesten Einkauf

Berlin. Das erste von acht Flugzeugen des Typs P-8A Poseidon, das bereits bei mehreren NATO-Verbündeten im Einsatz ist, wurde am Freitag aus den USA überführt und ist am Mittag auf dem Berliner Flughafen gelandet. Dort nahm Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) das Flugzeug und die Besatzung in Empfang. Die acht Maschinen, die für Seefernaufklärung und U-Boot-Bekämpfung eingesetzt werden können, kosten 3,1 Milliarden Euro.

Pistorius sagte, er sei erst kürzlich mit einem solchen Flugzeug der Briten tief über den Nordatlantik bei Schottland mitgeflogen und sehr beeindruckt gewesen von der Technik der Maschine und der Besatzung. Mit dem voll digitalisierten Waffensystem könne Deutschland auch die Stützpunkte der NATO-Verbündeten nutzen. Die deutschen Besatzungen würden schon seit Monaten im Ausland trainiert. »Der deutsche Beitrag zur Abschreckung im hohen Norden wird maßgeblich auf diesem Flugzeug basieren«, sagte Pistorius. Der Nordatlantik sei von vielen Nationen operativ stark genutzt und es sei extrem wichtig, die Gegend genau zu überwachen, Präsenz zu zeigen und »Abschreckung« zu garantieren.

Die P-8A Poseidon basiert auf dem Passagierflugzeug Boeing 737 und ist mit einer Länge von knapp 40 Metern das größte Kampfflugzeug der Bundeswehr. Das Flugzeug ist bis zu 936 Stundenkilometern schnell und hat eine Reichweite von 7.000 Kilometern. Der Jet sei in der Lage, große Seegebiete zu überwachen, Schiffsbewegungen zu verfolgen und U-Boote mit Radar sowie akustischen und optischen Systemen zu orten, erklärte die Marine. Sonarbojen könnten abgeworfen werden, U-Boote könnten mit Torpedos oder Wasserbomben bekämpft werden. Die Besatzung besteht aus elf Soldaten: drei Piloten, zwei taktische Koordinatoren und je drei Personen, die »Über- und Unterwasser-Sensorbediener« genannt werden. Es gebe eine gemeinsame Ausbildung und Wartung mit den USA, Großbritannien und Norwegen sowie dem Partnerland Australien, hieß es weiter.

Die neuen Aufklärungsflugzeuge der Marine werden auf dem Fliegerhorst Nordholz bei Cuxhaven stationiert. Mit der Ankunft in Deutschland beginne nun die Phase der Übernahme und Integration in das Marinefliegergeschwader in Nordholz, sagte Pistorius. Die Anschaffung der acht Flugzeuge wurde bereits 2021 beschlossen. Ihre Auslieferung erfolgt nach und nach bis 2028. (dpa/jW)

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