Rohstoffonds nimmt Arbeit auf
Von Philip Tassev
Mit ihren Exportkontrollen für bestimmte seltene Erden, Lithium und weitere Metalle hat die Volksrepublik China ihre bisher schärfste Waffe zur Abwehr übergriffiger westlicher Regierungen vorgezeigt. Auch wenn Beijing viele dieser Maßnahmen am Freitag erst mal für ein Jahr außer Kraft gesetzt hat, ist damit vielen EU-Konzernen ihre Abhängigkeit von Roh- und Grundstoffen aus dem Reich der Mitte eindrücklich vor Augen geführt worden. Die Drähte von den Firmenzentralen in die Ministerien und ins Kanzleramt müssen geglüht haben.
Ebenfalls am Freitag meldete das Handelsblatt unter Berufung auf »Regierungskreise«, Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) hätten sich endlich auf eine Finanzierung zur Absicherung des sogenannten Rohstoffonds geeinigt. Der Fonds war im Frühjahr 2024 noch unter dem damaligen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) aufgelegt und mit rund einer Milliarde Euro ausgestattet worden. Er zielt laut der federführenden Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) darauf ab, »Projekte im In- und Ausland zu fördern, die einen Beitrag zur Rohstoffversorgungssicherheit leisten und der Gewinnung, Verarbeitung und dem Recycling von kritischen Rohstoffen dienen.« So soll der Fonds »Abhängigkeiten Deutschlands von anderen Staaten verringern«. Seit der Initiierung durch Habeck vor über einem Jahr war allerdings nichts mehr passiert, manche Beobachter sprachen schon von einem Scheitern.
Nun sollen mit Mitteln des Fonds die ersten drei Vorhaben starten. Bei dem ersten handelt es sich dem Handelsblatt zufolge um ein Projekt des Unternehmens Vulcan Energy. Die australische Firma plant, im Oberrheingraben zwischen Basel und Frankfurt am Main Lithium zu fördern. Das dortige 300 Kilometer lange Solefeld stellt nach Angaben des Unternehmens die »größte unterirdische Lithiumressource Europas« dar. Bei den anderen Projekten geht es um Rohstoffabbau in Kanada und in Australien. Künftig sollen deutsche Konzerne aus diesen beiden Abbaugebieten beliefert werden.
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