Gegenddarstellung: Dietmar Koschmieder
Von Verlag und Redaktion
Dietmar Koschmieder wollte eigentlich Lehrer werden. Er wäre ein guter geworden. Doch dazu hat es nicht kommen sollen – der Beamtenlaufbahn eines jungen DKP-Mitglieds standen die bundesdeutschen Realitäten der 80er Jahre im Wege. Als Opfer der »Berufsverbote« musste er sich sein Recht auf ein Referendariat einklagen, Beugehaftandrohung gegen den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Späth inklusive. Dennoch, zur Übernahme in den Schuldienst sollte es nicht kommen.
Ob sich die BRD damit einen Gefallen getan hat? Der sogenannte Radikalenerlass hatte unter anderem zum Ziel, linke Lehrer zu verhindern, damit sie ihren Schülerinnen und Schülern nichts Falsches – also Richtiges – über die sozialen Verhältnisse, über Krieg und Frieden erzählen konnten. So machte Dietmar 1990 statt dessen ein Praktikum bei der Jungen Welt in Berlin. Im turbulenten letzten Jahr der DDR. Dass dies der Beginn seiner eigentlichen politischen Bestimmung werden sollte, war ihm wohl selbst nicht bewusst.
Fünf Jahre später – die frühere FDJ-Zeitung war privatisiert, zugrunde gewirtschaftet und eingestellt worden – ergriff Dietmar, damals Vorsitzender des Betriebsrats, die Initiative und übernahm mit Teilen der Belegschaft selbst das Blatt. So begann die von Freund wie Feind kaum für möglich gehaltene Geschichte einer seit nunmehr 30 Jahren in Eigenregie von der Genossenschaft LPG junge Welt eG herausgegebenen marxistischen Tageszeitung junge Welt. Die Zeitung, mit Dietmar als Geschäftsführer des Verlages 8. Mai, erreicht heute rund eine Viertelmillion Menschen am Tag. Die Moral von der Geschicht’: Berufsverbote lohnen nicht.
Dietmar wird diesen Donnerstag 70 Jahre alt, die junge Welt gäbe es ohne ihn nicht – nicht mehr, nicht mehr so, zumindest. In Dank und Anerkennung, lieber Dietmar, ad multos annos! Und: ¡Hasta la victoria siempre!
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Joachim S. aus Berlin (6. November 2025 um 07:42 Uhr)Herzlichen Glückwunsch zum 70. und herzlichen Dank für die viele von dir geleistete Arbeit! Denn die beschert auch mir an sechs Tagen pro Woche ein unendliches morgendliches Glücksgefühl. Darüber nämlich, dass wir mit unserer Denkweise nicht allein auf der Welt sind.
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (6. November 2025 um 06:21 Uhr)Lieber Herr Koschmieder, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und alles Gute auf dem steinigen Weg in die Zukunft!
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