Berlin: Bezirk lässt »Trostfrauen«-Mahnmal abbauen

Berlin. In Berlin-Moabit ist am Freitag das Mahnmal für koreanische Frauen, denen im 20. Jahrhundert von japanischen Besatzungstruppen sexualisierte Gewalt angetan worden war, entfernt worden. Gegenüber dem RBB bestätigte das zuständige Bezirksamt Mitte, dass ein privates Unternehmen die sogenannte Trostfrauenstatue abgebaut und an einen sicheren Ort verbracht habe. Ein Bezirksamtssprecher habe ihn gegenüber dem Sender nicht preisgeben wollen.
Grund für die Demontage sei, dass der Korea-Verband, der das Mahnmal 2020 mit Genehmigung des Bezirks errichtet hatte, gewisse Fristen habe verstreichen lassen. Der Sprecher bezeichnete das Vorgehen als ganz normales Verfahren gemäß öffentlichem Recht. Eine Beschwerde dagegen hatte das Obververwaltungsgericht Berlin-Brandenburg am Donnerstag zurückgewiesen, da die Begründung für die Beschwerde nicht die gesetzlichen Vorgaben erfüllt habe. Das Bezirksamt Mitte hatte laut RBB rund 100 Meter vom bisherigen Standort einen neuen Platz für das Mahnmal angeboten.
Die »Trostfrauenstatue« erinnert mit dem euphemistischen Begriff der japanischen Besatzer an die zahlreichen Mädchen und Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs von ihnen zwangsprostituiert worden waren. (jW)
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