Prien: Schlechte Leistungen in Mathe und Naturwissenschaften »Warnsignal«

Berlin. Bundesbildungsministerin Karin Prien hat die schlechten Leistungen vieler Neuntklässler in Mathematik und Naturwissenschaften als besorgniserregend bezeichnet. »Es ist ein ernstzunehmendes Warnsignal, und zwar für unsere Gesellschaft insgesamt«, sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag in Berlin. Es gebe massiven Handlungsbedarf und brauche eine nationale Kraftanstrengung, um die passende Antwort auf diese Ergebnisse und die Ergebnisse davorliegender Bildungsstudien zu finden. Die Schulen allein »werden diese großen Herausforderungen nicht mehr lösen können«. »Hier geht es nicht um irgendwelche Bildungsgipfel«, sagte Prien. Es gehe um Arbeitsprozesse. Sie forderte eine konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure von der Politik, über die Verwaltung, Verbände, Kitas, Schulen, die Kinder- und Jugendhilfe, die Familien und außerschulische Bildungsträger bis hin zu den für Lehrkräftebildung zuständigen Universitäten und Einrichtungen der Länder. Sie verwies darauf, dass bereits Maßnahmen ergriffen seien, vieles wirke aber noch nicht. Prien nannte das Startchancenprogramm, die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztag, der im nächsten Jahr greift oder Verbesserungen in der frühkindlichen Bildung etwa durch Sprachdiagnostik und Sprachförderung.
Der sogenannte IQB-Bildungstrend des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen, der zuvor veröffentlicht worden war, hatte wachsende Defizite bei Neuntklässlern in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften aufgezeigt. In den vergangenen Jahren hatten bereits Studien über schlechtere Lese- und Rechenkompetenzen in der Grundschule und zurückgehende Deutsch-Leistungen in der Oberstufe Schlagzeilen gemacht. (dpa/jW)
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