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Aus: Ausgabe vom 18.10.2025, Seite 1 / Ausland
Venezuela

Washington eskaliert gegen Caracas

US-Kommandeur wirft Handtuch. Resolution gegen illegalen Kriegseinsatz
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Auch in Kuba wird gegen die US-Aggression gegen Venezuela demonstriert (Havanna, 17.10.2025)

Die USA eskalieren die Konfrontation mit Venezuela. Nach dem jüngsten Angriff der US-Marine auf ein angebliches Drogenboot im Karibischen Meer hat Caracas am Donnerstag (Ortszeit) den UN-Sicherheitsrat eingeschaltet. Botschafter Samuel Moncada warf Washington »außergerichtliche Hinrichtungen« vor und forderte eine Untersuchung der »völkerrechtswidrigen Angriffe auf zivile Schiffe«. Bisher kamen bei mindestens fünf solcher Attacken 27 Menschen ums Leben, darunter Fischer aus Kolumbien sowie Trinidad und Tobago.

Unterdessen ermächtigte US-Präsident Donald Trump die CIA zu verdeckten Operationen in Venezuela. US-Langstreckenbomber des Typs B-52 näherten sich der Küste des Landes. Die Militärpräsenz in der Karibik wird mit einem weiteren Zerstörer, Kampfjets, einem Atom-U-Boot und 6.500 Soldaten aufgestockt. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro verurteilte die »imperiale Aggression«. Die CIA, so Maduro, sei »eine Mörderbande, die seit Jahrzehnten in Lateinamerika putscht und tötet«. Vizepräsidentin Delcy Rodríguez wies zugleich Berichte in US-Medien über eine angebliche Spaltung in der Regierung als »Fake News« und psychologische Kriegführung zurück.

International und in den USA selbst wächst der Widerstand gegen Trumps Vorgehen. Die Bewegung der Blockfreien Staaten verurteilte die Aggressionen am Mittwoch in einer Erklärung und versicherte Venezuela ihre Solidarität. Brasiliens Präsident Lula da Silva wies jede militärische Option zurück und betonte das Prinzip der Nichteinmischung. In Russland wurde am Donnerstag ein strategisches Partnerschaftsabkommen mit Venezuela dem Parlament zur Ratifizierung vorgelegt. In den USA kündigten demokratische und republikanische Senatoren am Freitag eine Resolution an, die einen Militäreinsatz ohne Zustimmung des Kongresses verbieten soll. Sie werfen Trump vor, er führe einen »Präventivkrieg« ohne Rechtsgrundlage. Als weiteres Zeichen innerer Spannungen galt am Donnerstag der überraschende Rücktritt von Admiral Alvin Holsey, dem Chef des für Lateinamerika zuständigen Südkommandos der US-Streitkräfte (Southcom).

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