Nachschlag: Gut investiert

Stell dir vor, Til Schweiger dreht einen millionenschweren Film, und keiner geht hin. In diesem Remake geben sich zwei Pestilenzen die Hand. Die US-amerikanische Unart, ausländische Filme mit eigenem Staff und Stuff nachzudrehen, statt sich einfach die Originale anzuschauen. Und das Wirken der deutschen Filmförderung, die hierzulande, mangels Studiosystem, die Produktion tragen muss. Mit 4,6 Millionen Euro wurde das Remake ermöglicht, damit Nick Nolte Dieter Hallervorden ersetzen kann, der ja immerhin den Vorteil hatte, sich für die Rolle des demenzkranken Großvaters nicht groß verstellen zu müssen. Den Regisseur dagegen tauschte man nicht aus. So hat das Machwerk alle Macken, die Schweiger-Filme eben haben: hemmungslos überleuchtet und in warmen Farben ertränkt, wirkt es wie ein Werbespot für Landliebe-Joghurt, Schweigers Stakkatoschnitte dürfen natürlich auch nicht fehlen. Das Publikum blieb zu Hause. 6.388 Zuschauer kamen in die deutschen Kinos, weltweit spielte er triste 332.000 US-Dollar ein. (fb)
Tageszeitung junge Welt am Kiosk
Die besonderen Berichterstattung der Tageszeitung junge Welt ist immer wieder interessant und von hohem Nutzwert für ihre Leserinnen und Leser. Eine gesicherte Verbreitung wollen wir so gut es geht gewährleisten: Digital, aber auch gedruckt. Deswegen liegt in vielen tausend Einzelhandelsgeschäften die Zeitung aus. Überzeugen Sie sich einmal von der Qualität der Printausgabe.
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Feuilleton
-
Und er bleibt doch
vom 13.10.2025 -
Das innovative Potential
vom 13.10.2025 -
Darauf einen Maraschino
vom 13.10.2025 -
Jeder Strich sitzt
vom 13.10.2025 -
Vorschlag
vom 13.10.2025 -
Veranstaltungen
vom 13.10.2025