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22.09.2025, 18:40:12 / Inland

Nächster Fall von angeblich politisch motivierter Sabotage im Bahnverkehr

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Durchtrennte Kabel am Rande der Bahnstrecke Köln-Düsseldorf am Montag

Leverkusen. Wegen durchtrennter Bahnkabel ist die wichtige Nord-Süd-Zugstrecke zwischen Köln und Düsseldorf am Montag stark beeinträchtigt worden. Die Polizei wertet die Attacke als Sabotageakt. Ein politisch motivierter Angriff auf die kritische Infrastruktur könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es aus Polizeikreisen. Der Staatsschutz sei eingeschaltet. Unbekannte hatten in der Nacht einen unterirdischen Kabelschacht geöffnet und alle Kabel mit einem Trennschleifer durchtrennt. Damit wurde ein Stellwerk in Leverkusen lahmgelegt und die für Pendler wichtige Hauptstrecke der Bahn entlang des Rheins erneut angegriffen.

Die um kurz nach Mitternacht festgestellten Kabelschäden gebe es entlang der Strecke bei Leverkusen an mindestens zwei Standorten, sagte ein Bahn-Sprecher. Die Arbeiten seien umfangreicher als gedacht. Man hoffe, die Strecke im Laufe des Abends wieder freigeben zu können. Zunächst war von Vandalismus die Rede gewesen. Davon gehe man nicht mehr aus, hieß es, auch nicht von einem versuchten Kabeldiebstahl.

Der Bahnverkehr auf der Strecke wurde umgeleitet oder es fuhren Ersatzbusse – wer dort unterwegs war, war deutlich länger unterwegs als üblicherweise. Der Fernverkehr aus dem Ruhrgebiet wurde am Montag über Wuppertal umgeleitet, der Regionalverkehr linksrheinisch über Neuss.

Bereits Anfang August hatten Unbekannte die Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg mit Brandsätzen lahmgelegt. Ein obskures Bekennerschreiben wurde von den Behörden für authentisch erklärt und dazu benutzt, die Aktion »Linksextremen« zuzurechnen. Ende August wurde eine weitere Bahnstrecke in Wuppertal attackiert. Anschläge auf Bahnstrecken oder auf die Stromversorgung fanden auch in Berlin in jüngerer Zeit in immer dichterer Folge statt. Ermittlungserfolge der Polizei blieben – abgesehen von der auf die anonym geposteten Bekennerschreiben gestützten Zuordnung der Taten nach »links« – bislang durchweg aus. (dpa/jW)

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