Heiße Phase
Von André Dahlmeyer
Einen wunderschönen guten Morgen! Gestern traten im Cilindro von Avellaneda Racing Club und Vélez Sarsfield an, um in einem argentinischen Duell den ersten Halbfinalisten der aktuellen Copa Libertadores zu ermitteln. Seit vielen Jahren geht dieser Pott immer wieder nach Brasilien, weil Argentinien ein vom lieben Gott verlassenes Land und also arm ist.
Die Académia, wie Racing im Volkssprech heißt, gewann den Hinkampf in Liniers am westlichen Speckgürtel von Buenos Aires vor einer Woche nach einer Halbzeit in Überzahl durch ein Tor von Goalgetter Adrián »Maravilla« Martínez kurz nach den Pausenmates mit 1:0. In dem Sud ist so ziemlich alles drin, unter anderem Koffein und viel Vitamin C. Ob das Getränk schon mal ernsthaft untersucht wurde, weiß ich nicht.
Nach dem Resultat aus dem Hinspiel konnte sich keine der beiden Elfen wirklich ausruhen. Racing Club reichte ein Remis, um die Phase des Wettbewerbs zu erreichen, die er zuletzt 1997 erreicht hatte. Klar, seitdem befindet sich das Land in einer Dauerkrise. Vélez Sarsfield benötigte einen Triumph mit einem Tor Unterschied, der direkt zum Penaltyballern führen würde. Eine höhere Tordifferenz qualifizierte den Fortín der Barros Schelotto-Zwillinge direkt für die Semifinals gegen den Gewinner des Matches Estudiantes de La Plata gegen den Regattaverein Flamengo aus Rio de Janeiro. Letzterer hatte zwei schnelle Treffer gegen den »Pincha« im Maracanã erzielt, in der Nachspielzeit aber noch den Anschlusstreffer der Platenses kassiert, was denen morgen im Rückkampf im Estadio Jorge Luis Hirschi gute Chancen fürs Weiterkommen einräumt. Die Schelotto-Zwillinge, das Trainergespann von Vélez, sind absolute Vereinsidole bei Gimnasia y Esgrima de La Plata, bei dem Diego Armando Maradona als Trainer angestellt war, als er das Zeitliche segnete. Als Trainer war er dort natürlich nicht wirklich tätig, er saß auf der Bank und ließ sich feiern.
Direkt nach dem Match im Cilindro stieg das im Maracaná zwischen Fluminense und dem Club Atlético Lanús (Copa Sudamericana). Die Argentinier hatten den Hinkampf mit einem Last-minute-Treffer für sich entschieden. In der aktuellen Meisterschaft der Silberländer befinden sie sich auf Achtelfinalkurs, am Freitag besiegten sie Titelverteidiger Platense mit 2:1. Der »Flu« liegt aktuell auf Platz acht des Brasileirão mit Chancen auf die Playoffs für die kommende Copa Libertadores. Ansonsten ist die Kampagne der Cariocas mit bisher neun Niederlagen eher gering. Ziel wird fraglos der Gewinn der Sudamericana sein. Dagegen müssen die Granatroten von Lanús anstinken. Wird schwierig. Wer von beiden auch weiterkommt, der Gegner wird morgen im Match zwischen Alianza Lima und der Universidad de Chile ermittelt. Der Hinkampf in Lima endete mit einer Nullnummer. Sieht alles nach einem Endspiel zwischen der »U« und Once Caldas aus Kolumbien aus.
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