Spanien ruft Botschafterin aus Israel zurück

Madrid. Die spanische Regierung hat ihre Botschafterin in Israel zurückgerufen. Botschafterin Ana María Sálomon Pérez werde angesichts »verleumderischer Anschuldigungen gegen Spanien« und »inakzeptabler Maßnahmen« gegen zwei Regierungsmitglieder durch die israelische Regierung zu Beratungen nach Madrid beordert, erklärte das spanische Außenministerium am Montag.
Der Rückbeorderung war eine heftige verbale Auseinandersetzung zwischen den Regierungen beider Länder vorangegangen. Zunächst hatte der spanische Regierungschef Pedro Sánchez am Montag von einem Völkermord durch Israel im Gazastreifen gesprochen und neun Maßnahmen seiner Regierung dagegen verkündet, darunter Einreiseverbote und einen Einfuhrstopp für Produkte aus israelischen Siedlungen im Gazastreifen.
Israels Außenminister Gideon Saar warf Sánchez daraufhin eine »anti-israelische und antisemitische Kampagne« vor, mit der dieser von Korruptionsskandalen in seinem Umfeld ablenken wolle. Zudem kündigte Saar ein Einreiseverbot für Spaniens Vizeregierungschefin und Arbeitsministerin Yolanda Díaz an. Im Mai 2024 hatte die spanische Regierung bereits offiziell einen eigenständigen palästinensischen Staat anerkannt. Israel ist seitdem nicht mehr mit einem Botschafter in Madrid vertreten. (AFP/jW)
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