Bolsonaros Anwälte fordern Freispruch

Brasília. Im Putschprozess gegen den brasilianischen Expräsidenten Jair Bolsonaro haben seine Anwälte einen Freispruch gefordert. »Ein Freispruch ist zwingend erforderlich, damit wir nicht unsere Version der Dreyfus-Affäre haben«, sagte Bolsonaros Anwalt Paulo Cunha Bueno am Mittwoch vor dem Obersten Gerichtshof. Er bezog sich damit auf den berühmten Fall des jüdischen französischen Militäroffiziers, der 1894 zu Unrecht wegen Verrats verurteilt worden war.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem extrem rechten Expräsidenten vor, er habe mit einem Putsch das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2022 kippen wollen, die er gegen den linken heutigen Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva verloren hatte. Dem 70jährigen Bolsonaro drohen mehr als 40 Jahre Haft. Bolsonaro, der von 2019 bis 2022 Staatschef Brasiliens war, weist alle Vorwürfe zurück und bezeichnet sich selbst als Opfer politischer Verfolgung. Neben Bolsonaro sind sieben weitere Personen angeklagt, darunter mehrere frühere Minister und Generäle. Mit den Urteilen wird bis zum 12. September gerechnet. (AFP/jW)
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