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29.07.2025, 19:41:16 / Ausland

Russland investiert in Uran-Abbau im Niger

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Im Niger sehen viele Russland als möglichen Bündnispartner im Kampf gegen noch bestehende neokoloniale Abhängigkeiten. (Demonstranten in der Hauptstadt Niamey nach dem Militärputsch, 3.8.2023)

Niamey. Russland hat Investitionen in den Abbau von Uran im Niger angekündigt. »Unser Hauptziel ist der Uranabbau«, sagte der russische Energieminister Sergej Ziwilew nach einem Treffen mit dem Chef der nigrischen Militärregierung, Abdourahamane Tiani, am Montag in Niamey. Russland wolle zudem die zivile Nutzung von Atomkraft in dem westafrikanischen Land entwickeln.

Während des Besuchs unterzeichneten die russische Atomenergiebehörde Rosatom und das nigrische Energieministerium nach russischen Angaben eine Absichtserklärung über die zivile Nutzung von Atomkraft. Ziwilew verwies dabei unter anderem auf den Bau von Atomkraftwerken, Fortschritte in der Nuklearmedizin und die Ausbildung von nigrischen Fachkräften.

Der Niger ist der siebtgrößte Uranproduzent der Welt. Seit ihrer Machtergreifung im Jahr 2023 strebt die Militärregierung des westafrikanischen Landes nach mehr Unabhängigkeit und größerer Kontrolle über die Rohstoffvorkommen. Nach der Bundeswehr und der französischen Armee zog Mitte September auch das US-Militär seine letzten Soldaten aus dem Niger ab. Spannungen gibt es vor allem mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich, die bisher einen Großteil des für ihre Atomkraftwerke benötigten Urans aus dem Niger gewonnen hatte. Ende vergangenen Jahres hatte der französische Atomkonzern Orano auf Druck des nigrischen Staates die Uran-Produktion im Niger gestoppt (vgl. jW vom 29.10.2024).

Bei dem Treffen mit Russlands Energieminister gab es jedoch keine Anzeichen dafür, dass Moskau eine der von Orano ausgebeuteten nigrischen Minen übernehmen soll. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP bei Orano gab das Unternehmen mit Sitz in Paris keinen Kommentar zu den russischen Ambitionen im nigrischen Uranabbau ab. (AFP/jW)

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