Ärzte ohne Grenzen: Israelischer Einsatz von »Hunger als Waffe« hat »beispielloses Ausmaß«

Genf. Die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat Israel vorgeworfen, die Bevölkerung im Gazastreifen »vorsätzlich auszuhungern« und vor Mangelernährung in dem Gebiet gewarnt. »Der gezielte Einsatz von Hunger als Waffe durch die israelischen Behörden in Gaza hat ein beispielloses Ausmaß erreicht«, kritisierte die Organisation am Freitag.
Untersuchungen in Einrichtungen der Organisation in den vergangenen Wochen hätten ergeben, dass ein Viertel der Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren sowie ein Viertel der behandelten schwangeren und stillenden Frauen unterernährt seien. Im Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in der Stadt Gaza habe sich die Zahl der wegen Mangelernährung behandelten Menschen seit Mitte Mai vervierfacht, teilte die Organisation mit. Neben den Patienten kämpfe auch das medizinische Personal um sein Überleben, erklärte MSF.
Die Organisation forderte, die israelischen Behörden müssten »dringend die Einfuhr von Lebensmitteln und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern nach Gaza in ausreichendem Umfang zulassen«. Ärzte ohne Grenzen gehört zu den mehr als hundert Hilfs- und Menschenrechtsorganisation, die am Mittwoch vor dem »massenhaften Verhungern« von Menschen im Gazastreifen gewarnt hatten. (AFP/jW)
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