Arbeiter wollen Hafen sperren
Von Gerhard Feldbauer
Sie wollen nicht in Kriegsverbrechen involviert sein. In der norditalienischen Stadt Genua haben Hafenarbeiter am Freitag morgen mit einem Sit-in vor dem Rathaus gegen die Beteiligung am Transport von Waffen nach Israel protestiert. Sie fordern, dass der Hafen für Schiffe, die dorthin fahren oder von dort kommen, gesperrt wird. Zu der Aktion hat die Basisgewerkschaft Mare e Porti zusammen mit Friedensaktivisten und Einwohnern der Stadt aufgerufen. Im Fokus steht zu verhindern, dass das israelische Transportschiff Cosco Pisces, das für den Nachmittag erwartet wurde, eine für das Land bestimmte Waffenladung übernimmt. Der Frachter kam ursprünglich aus Piräus, wo die griechischen Hafenarbeiter der Gewerkschaft Enedep/PAME bereits verhindert hatten, dass er Kriegsmaterial aufnimmt. Nach einem Bericht des Onlineportals Red Globe vom Weltgewerkschaftsbund (WGB) blockierten auch die Hafenarbeiter aus La Spezia in Norditalien die Übernahme einer Stahlladung für Israel.
Für den Abend hatte das auf Initiative von Mare e Porti gebildete Koordinierungskomitee »Lasst uns sie entwaffnen« zu einer öffentlichen Versammlung aufgerufen, um das gemeinsame Vorgehen gegen Tel Avivs Kriegspolitik zu beraten. Dabei sollte es auch darum gehen, den Protest gegen ein neues EU-Aufrüstungsvorhaben zu organisieren. Mit dem Projekt würde Italien weiter in Richtung militärischer Mobilmachung gedrängt. Das bedeute nicht nur für die Hafenarbeiter, sondern für alle Einwohner große Risiken, heißt es in dem Aufruf des Komitees, den das kommunistische Magazin Contropiano veröffentlichte. Darin wird appelliert, die Politik des Krieges und der Aufrüstung abzulehnen und sich für den Frieden zu entscheiden. Auf der Tagesordnung der Veranstaltung stand auch die Unterstützung einer vom WGB für den 25. September in Genua geplanten internationalen Versammlung der europäischen Hafengewerkschaften gegen den Krieg.
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