Nachschlag: Sahrauische Odyssee

Cineasten dürfen sich freuen. Christopher Nolan dreht nicht nur einen neuen Film. Er will eine der berühmtesten Geschichten überhaupt auf die Leinwand bringen: Homers »Odyssee«. Aber wie kommt der Regisseur von »Prestige« oder »Oppenheimer« dazu, als Drehort ausgerechnet die von Marokko besetzte Westsahara zu wählen? Im Oktober ist es 50 Jahre her, dass die Truppen des nordafrikanischen Königreichs in die alte spanische Kolonie einfielen. Ein großer Teil der Einwohner floh damals vor Napalm- und Phosphorbomben durch die Wüste nach Algerien, wo bis heute Hunderttausende in einer der unwirtlichsten Gegenden der Erde in Lagern leben. Das dortige Filmfestival Fisahara wirft Nolan nun vor, »zur Unterdrückung des sahrauischen Volkes« beizutragen, wie der Deutschlandfunk zu später Stunde berichtete. Zynisch: Odysseus gelang am Ende die Heimkehr. Den kriegsvertriebenen Sahrauis bleibt sie bisher verwehrt – nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden Unterstützung der USA für die marokkanischen Besatzer. (jt)
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