Hilfsorganisationen verlangen Zugang zu Hungernden in Gaza

Tel Aviv. In einem gemeinsamen Appell haben mehr als 100 Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen am Mittwoch Zugang zu hungernden Menschen im Gazastreifen gefordert. »Direkt vor den Toren Gazas, in Lagerhäusern – und sogar im Gazastreifen selbst – liegen Tonnen von Lebensmitteln, sauberem Wasser, medizinischen Hilfsgütern, Unterkünften und Treibstoffen ungenutzt herum, da humanitäre Organisationen keinen Zugang zu ihnen haben und sie nicht ausliefern können«, heißt es in dem Schreiben der Organisationen. Zu den 109 Unterzeichnern gehören unter anderem Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen, Caritas Deutschland, die Welthungerhilfe und Save the Children. Die Einschränkungen durch die israelische Regierung und die andauernde Belagerung des Küstenstreifens hätten Chaos, Hunger und Tod verursacht. »Das Aushungern von Zivilisten als Kriegsmethode ist ein Kriegsverbrechen«, heißt es in dem Appell. Die von den Vereinten Nationen geleitete und finanzierte humanitäre Hilfe müsse wiederhergestellt werden. Aus Israel lag zunächst keine Reaktion auf den Appell vor. Der israelische Präsident Izchak Herzog sagte am Mittwoch während eines Aufenthalts in dem abgeriegelten Küstengebiet, Israel leiste humanitäre Hilfe nach dem Völkerrecht. Es sei die Hamas, die versuche, diese Hilfe zu sabotieren. Nach Angaben des Welternährungsprogramms lebt inzwischen ein Viertel der Bevölkerung des Gazastreifens »unter hungersnotähnlichen Bedingungen«. (dpa/jW)
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