Nachschlag: Echt gefakt

It’s a tragedy for me to see the dream is over, hieß es nicht nur auf dem Peak, sondern auch am Ende. 15 Millionen verkaufte Tracks, siebenmal Nummer eins, Silber, Gold, Platin. Milli Vanilli, ein Aufstieg nach Reißbrett. Exemplarisch zudem, denn Musikindustrie ist nicht dasselbe wie Musik. Die Jungs, die schon in der Garage zusammen geprobt haben, werden gern genommen, doch lieber züchtet man sich die Bands selbst. Aussehen, Stil, Zusammensetzung nach Charaktertyp sollen nicht dem Zufall überlassen bleiben. Dass Frank Farian mit den Millis gar zwei Performer wählte, die nicht mal selbst singen, hat tüchtig Skandal gemacht, vor dem Hintergrund der Industrie aber war es folgerichtig. Authentizität wird überschätzt, nur allzu plump herauskommen sollte es nicht. Im Grunde also wie im Leistungssport mit dem Doping. Simon Verhoevens Verfilmung des Fake-Skandals lässt sich ansehen, auch Schweighöfer glänzt als schmieriger Farian. Und soweit sich sehen lässt, hat er die Rolle sogar selbst gespielt. (fb)
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