Wieder viele Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen

Tel Aviv/Gaza. Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge am Donnerstag erneut viele Tote gegeben. Seit den Morgenstunden seien mindestens 55 Menschen in dem abgeriegelten und weitgehend zerstörten Küstengebiet ums Leben gekommen, erklärten Mediziner im Gazastreifen. Das israelische Militär habe in verschiedenen Gebieten Angriffe geflogen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. 16 Tote gab es demnach in der zentral gelegenen Stadt Deir al-Balah, darunter waren nach Krankenhausangaben zehn Minderjährige. Laut Klinik wurden bei dem Angriff Menschen getroffen, die auf Nahrungsergänzungsmittel warteten. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef sprach von Nahrungsmittelhilfe für Kinder, die von einer Partnerorganisation bereitgestellt worden sei. Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell äußerte sich entsetzt über die Berichte: »Die Tötung von Familien, die versuchen, lebensrettende Hilfe zu erhalten, ist unverantwortlich.« Unicef fordere Israel zu einer unabhängigen Untersuchung des Vorfalls auf. »Dies ist die grausame Realität, mit der viele Menschen in Gaza heute konfrontiert sind, nachdem monatelang unzureichend Hilfe in das Gebiet gelangt ist und die Konfliktparteien ihrer grundlegenden Verantwortung zum Schutz der Zivilbevölkerung nicht nachgekommen sind«, so Russell weiter. Laut Unicef soll eine wartende Mutter schwer verletzt, ihr einjähriger Sohn durch die Explosion in Deir al-Balah getötet worden sein. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie habe in der Gegend ein »Mitglied der Hamas« angegriffen. (dpa/jW)
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