Nachschlag: Absurd unterhaltsam

Romeo und Julia treffen Holmes und Watson. Das klingt absurd, stellt sich dann aber als unterhaltsam heraus. Unterhaltsam absurd, absurd unterhaltsam. Zwischen Watson und Holmes geht es um Freundschaft und Narzissmus, zwischen Julia und Gnomeo um Pflicht und Privatleben. Das ist, wenn etwa Sherlock in Gedanken mit sich selbst tanzt (weil es in Sherlocks Welt eben nur Sherlock gibt), durchaus witzig. Wie das Ganze überhaupt flott erzählt und gut pointiert ist, auch wenn der beste Gag aus dem Trailer (»No ship, Sherlock«) in der Kinofassung fehlte. Beide Publikumsgruppen werden bespielt. Die Kleinen folgen einer einfachen Handlung, die Erwachsenen halten nach Hinweisen auf mögliche Twists Ausschau. Folglich muss der Film etwas in der Hinterhand haben, ohne dass seine Erzählung davon abhängt. Die Älteren werden in die Falle gelockt. Nach fünf Minuten schon meint man, die Lösung zu wissen – und irrt sich. Ein Spiel mit der Eitelkeit der Großen und der Heiterkeit der Kleinen. (fb)
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