Kneecap wehren sich gegen Terroranklage

London. Nach Anklage einer ihrer Rapper wehrt sich die nordirische Rap-Gruppe Kneecap gegen Terrorvorwürfe. Einem Musiker der Gruppe wird vorgeworfen, in einem Londoner Konzertsaal eine Hisbollah-Flagge gezeigt zu haben. Rapper »Mo Chara«, der mit bürgerlichem Namen Liam O›Hanna heißt, wurde wegen einer terroristischen Straftat angeklagt.
Der 27jährige habe den Verdacht erweckt, ein Unterstützer der in Großbritannien verbotenen proiranischen Schiitenmiliz im Libanon zu sein, teilte die Londoner Polizei mit. Die Band sprach auf Instagram von politischen Ermittlungen. Im Gazastreifen drohten 14.000 Babys zu verhungern, während von der Welt geschickte Lebensmittel auf der anderen Seite warteten. »Und einmal mehr konzentriert sich das britische Establishment auf uns.«
Die Band wies den Vorwurf zurück, eine Straftat begangen zu haben, und kündigte an, sich verteidigen zu wollen. »Das ist ein Karneval der Ablenkung.« Später am Donnerstag kündigte die Band überraschend einen Auftritt im Zentrum Londons an, der noch am selben Abend stattfinden sollte.
Bereits im April hatte die Polizei mitgeteilt, dass gegen Kneecap-Mitglieder ermittelt wird. Bei einem Konzert sollen die Hisbollah und die islamistische Hamas verherrlicht worden sein. Eine andere Äußerung wurde als Mordaufruf an konservativen Politikern gewertet. Mehrere Auftritte der Gruppe wurden abgesagt, darunter in Köln, Berlin und Hamburg (siehe junge Welt vom 28.4.2025). (dpa/jW)
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