Anfrage an den Sender Jerewan: Sollte man die AfD verbieten?
Von Pierre Deason-Tomory
Im Prinzip ja. Aber geht das auch, logistisch betrachtet? Wie verbietet man technisch ein Viertel der Bevölkerung, das vorsätzlich Faschisten wählt?
Wir müssten dieses Viertel, wenn wir die AfD-Logik anwenden, abschieben. Schön, dann würden auch viele Wohnungen frei, aber wer soll uns die Kunden abnehmen? Wenn wir zum Beispiel versuchen, die Faschisten nach Österreich abzuschieben, werden die Österreicher zu Recht sagen: Moment, wir haben selber genug davon! Außerdem ist für 20 Millionen Bundesbürger einfach kein Platz zwischen den sieben Bergen.
Verbieten ist nicht immer die beste Lösung, liebe Hörer. Nehmen wir zum Beispiel das Beispiel Rauchen. Rauchen ist ungesund, aber Zigaretten werden nicht einfach verboten, sondern teurer gemacht. Wie wäre es, wenn wir das AfD-Wählen nicht verbieten würden, sondern teurer machten? Also jeder, der einen Faschisten wählt, muss ihn auch bezahlen. Man könnte entgegnen, das wäre sozial ungerecht, weil dann ja nur die Reichen Faschisten wählen könnten. Aber sind nicht auch die Reichen die einzigen, die profitieren, wenn die Faschisten regieren?
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