Nachschlag: Düsteres Italien
Italiens bleierne Jahre in den 1970ern werden unter der Regie von Marco Bellocchio in größtmöglicher Düsterheit gezeichnet. Es ist Nacht, den Tag gibt es, wenn überhaupt, nur mit Rauchschwaden verdunkelt, es liegt ein Schleier über dem von der Sonne geküssten Land. Die sechsteilige italienisch-französische Miniserie hat die Entführung des charismatischen Präsidenten Aldo Moro zum Thema, der sich für eine Aussöhnung und Regierungsbeteiligung von Kommunisten und Sozialisten einsetzte. Das passt weder seinen Parteikollegen der Democrazia Cristiana in den Kram noch der CIA oder den linksradikalen Brigate Rosse. Jede Folge betrachtet schwerpunktmäßig eine andere Person: den psychisch angeschlagenen Innenminister Cossiga, den Papst oder auch Moros Ehefrau. Bellocchio deutet schließlich eine Alternative zur Geschichte an, in der Moro freigelassen wurde und sich die DC-Führung darüber unterhält, dass dies verheimlicht werden müsse. (mme)
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