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Aus: Ausgabe vom 21.03.2024, Seite 4 / Inland

Bayern: Kritik an »Gender«-Verbot

München. Die Bundesschülerkonferenz hat das Verbot von geschlechtersensibler Sprache an bayerischen Schulen verurteilt und als »Bevormundung« der Schüler bezeichnet. Bei etwas so Persönlichem wie der Sprache würden Schülerinnen und Schülern nun Vorschriften gemacht, erklärte Generalsekretär Florian Fabricius, wie AFP am Dienstag abend berichtete. Der Freistaat hatte am Dienstag seinen Behörden und Schulen bestimmte Schreibweisen der geschlechtersensiblen Sprache verboten. Das Kabinett von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte innerhalb von Wörtern Zeichen wie »Genderstern«, Doppelpunkt, Unterstrich oder ein Punkt auf halber Buchstabenhöhe verboten. (Reuters/AFP/jW)

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  • Leserbrief von Andreas Kubenka aus Berlin (22. März 2024 um 18:25 Uhr)
    »Verbot«? Geht es auch etwas kleiner? Im Deutschunterricht durfte ich auch nicht »Berlinern«, wenn ich eine »Eins« haben wollte. Beim Deutschunterricht geht es eben nicht um »etwas so Persönliches wie der Sprache«, die ich eben als Dialekt im Elternhaus gelernt hatte, sondern um das Erlernen allgemein anerkannter Regeln der Hochsprache, die allgemein anerkannte Grundlage unserer sprachlichen Verständigung ist. Niemand ist verboten, privat zu brabbeln, wie er es nicht lassen kann. Anders als Sprachdialekte ist mir der Gendersprech im wirklichen Alltagsleben aber fast noch nie begegnet. Er ist ein von »Oben« verordneter Gewaltakt gegen unsere Hochsprachkultur!

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