Farbanschlag auf Haus eines Hamburger Richters

Hamburg. In der Nacht zum Donnerstag ist nach offiziellen Angaben ein Farb- und Buttersäureanschlag auf das Wohnhaus eines bekannten Hamburger Richters verübt worden. Verletzt worden sei niemand, teilte die Justizbehörde mit. In dem Privathaus von Richter Johann Krieten im südlichen Hamburger Umland hätten sich zum Zeitpunkt des Anschlags auch mehrere Familienangehörige befunden. Die Tat sei »mutmaßlich dem linksextremen Spektrum« zuzurechnen. Der Staatsschutz der Polizei Niedersachsen nahm demnach die Ermittlungen auf.
Justizsenatorin Anna Gallina sprach von einem Angriff auf den Rechtsstaat. »Wer einen Richter an seinem Wohnort aufsucht und Straftaten verübt, will ihn und seine Familie einschüchtern. Das ist eine Schande«, sagte die Grünen-Politikerin. »Diejenigen, die Richter angreifen, nur weil ihnen richterliche Entscheidungen nicht gefallen, agieren weit außerhalb unseres Rechts- und Wertesystems.«
Krieten hatte überzogene Urteile gegen Gegner des G20-Gipfels 2017 in Hamburg gefällt. Aufsehen löste auch sein Urteil gegen den Rapper Gzuz aus, den er 2020 wegen Verstößen gegen das Waffengesetz, Drogenbesitzes, versuchten Diebstahls und vorsätzlicher Körperverletzung in erster Instanz zu 18 Monaten Haft und einer Geldstrafe von mehr als einer halben Million Euro verurteilt hatte. (dpa/jW)
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