BRD-Lieferung von schweren Waffen in Ukraine eingetroffen

Berlin. Die Ukraine hat weitere schwere Waffen aus Deutschland erhalten. »Die zugesagten Mehrfachraketenwerfer vom Typ Mars II und weitere drei Panzerhaubitzen 2000 sind geliefert. Wir halten Wort«, erklärte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Dienstag. Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, bestätigte auf Twitter, die Waffen seien eingetroffen. »Wir garantieren, dass die Russen eine heiße Antwort auf ihre Aggression und Politik des Terrors und der Erpressung bekommen werden«, schrieb er auf Deutsch dazu.
Am Montag erst hatte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow berichtet, die ersten drei Flugabwehrpanzer des Typs »Gepard« seien aus Deutschland eingetroffen. Dazu seien auch mehrere zehntausend Schuss Munition übergeben worden.
Lambrecht sprach von inzwischen fünf gelieferten »Gepard«-Flugabwehrkanonenpanzern. Insgesamt werde die Ukraine 30 »Gepard«-Systeme von Rüstungskonzernen mit rund 60.000 Schuss Munition vor allem aus der Bundeswehr bekommen. Ebenfalls aus Bundeswehr-Beständen stammten die drei Mehrfachraketenwerfer »Mars II« sowie die dann insgesamt zehn Panzerhaubitzen 2000.
Das Mittlere Artillerieraketensystem (Mars) kann Flugkörper unterschiedlicher Wirkungsweise verschießen – etwa gelenkte Raketen mit GPS-System oder Minenausstoßraketen zum Sperren von Geländeabschnitten. Die Abschussbatterien mit einer Kampfbeladung von zwölf Raketen sind dabei auf Kettenfahrzeuge montiert, die bis zu 50 Stundenkilometer schnell fahren können.
Von den Rüstungskonzernen werde als Ergänzung zu diesen Waffensystemen noch im September auch ein Artillerieortungsradar vom Typ »Cobra« geliefert, erklärte Lambrecht. »Der Vertrag ist bereits unterschrieben, jetzt beginnt die Ausbildung der ukrainischen Soldaten an diesem hochkomplexen System.« Es müsse noch abschließend für die Lieferung vorbereitet werden, »damit werden unsere Artilleriesysteme noch schneller und präziser wirken können«, so die Ministerin.
Auch die Ausbildung am zugesagten Flugabwehrraketensystem »Iris-T SLM« solle in wenigen Tagen beginnen. Die Herstellerfirma Diehl Defence werde »fabrikneu« im Herbst an die Ukraine liefern können. (dpa/jW)
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