Erneut Ermittlungen gegen Autor Bhakdi
Schleswig. Schleswig-Holsteins Generalstaatsanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung gegen den Mikrobiologen und Autor Sucharit Bhakdi wieder aufgenommen. Das Verfahren sei von der Staatsanwaltschaft Kiel im November eingestellt worden, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Gegenstand des Verfahrens seien Äußerungen im Rahmen eines im Internet frei zugänglichen Interviews.
Anlass sind Äußerungen Bhakdis in einem Interview, die auch im Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet wurden. Darin warf er Israel vor, einen Zwang zum Impfen auszuüben. Er äußerte sinngemäß, die aktuelle Situation in dem Land sei schlimmer als in Deutschland zur Zeit der Nazi-Diktatur. »Es gibt kein Volk, das besser lernt als sie«, sagt er mit Blick auf die jüdische Bevölkerung. »Aber sie haben das Böse jetzt gelernt und umgesetzt, und deswegen ist Israel jetzt living hell – die lebende Hölle.«
Bhakdi war Professor für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene in Mainz. Mehrere seiner Thesen zur Covid-Pandemie wurden von Experten – etwa seines ehemaligen Instituts an der Universität Mainz – als irreführend oder sogar falsch eingeordnet. Sein Buch »Corona Fehlalarm?« war eines der meistverkauften Sachbücher des Jahres 2020. Er gilt als Ikone von radikalen Gegnern der staatlichen Corona-Maßnahmen wie etwa der »Querdenker«-Bewegung. (dpa/jW)
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