Deutlich weniger Arbeitsschutzkontrollen

Köln. Die Zahl staatlicher Arbeitsschutzkontrollen ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Im Corona-Jahr 2020 gab es rund 15 Prozent weniger Überprüfungen in Betrieben im Vergleich zum Vorjahr, wie die das ARD-Portal tagesschau.de am Donnerstag berichtete. Das gehe aus Zahlen des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) hervor, die dem ARD-Magazin »Monitor« vorliegen. Die Daten der Bundesländer zeigten, dass die Zahlen der Kontrollen in Betrieben von 61.864 aufgesuchten Betriebsstätten im Jahr 2019 auf 50.366 im Jahr 2020 zurückgegangen sind.
Nach Auskunft der Bundesländer seien die Zahlen »bedingt vergleichbar«, da während der ersten Coronainfektionswelle im März und April 2020 Betriebsbesuche zum Schutz der Behördenvertreter verringert worden seien – auch weil es damals an Schutzausrüstung gemangelt habe. Außerdem seien ohnehin viele Betriebe geschlossen oder in Kurzarbeit gewesen. Die Länder verweisen dem Bericht zufolge darauf, dass telefonische und elektronische Beratungsgespräche durchgeführt wurden, die in den Zahlen nicht enthalten seien.
Die Anzahl der Arbeitsschutzkontrollen ging demnach schon vor der Coronapandemie stark zurück. Zahlen aus dem Jahr 2018 zeigten, dass Betriebe in der BRD durchschnittlich alle 25 Jahre kontrolliert werden, in manchen Bundesländern sogar nur alle 40 Jahre. (jW)
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