»Ibiza«-Affäre: Whistleblower soll ausgeliefert werden

Berlin. Der mutmaßliche Drahtzieher des »Ibiza-Videos« soll nach Österreich ausgeliefert werden. Das Kammergericht Berlin habe entschieden, dass eine Auslieferung zulässig sei, sagte Gerichtssprecherin Lisa Jani am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presseagentur. Der in der Berliner Justizvollzugsanstalt Moabit in Untersuchungshaft sitzende Österreicher Julian H., der mit europäischem Haftbefehl gesucht wurde, war Mitte Dezember 2020 in der deutschen Hauptstadt festgenommen worden.
Die Gerichtssprecherin sagte, es gehe dabei nicht um die Fertigung der Aufzeichnungen, sondern um mögliche Erpressung im Zusammenhang mit dem Video sowie mutmaßliche Drogendelikte. Bei der Staatsanwaltschaft hieß es: »Das Auslieferungsverfahren ist in Gange.«
Das im Mai 2019 veröffentlichte Video hatte zum Sturz der Regierung von konservativer ÖVP und rechter FPÖ geführt. Der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wirkte auf dem heimlich aufgenommenen Video anfällig für Korruption. Wann H. die BRD verlassen muss, blieb zunächst unklar. Nach dpa-Informationen soll er zuvor noch vom Wirecard-Untersuchungsausschuss des Bundestags als Zeuge befragt werden. (dpa/jW)
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