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Aus: Ausgabe vom 24.10.2019, Seite 5 / Inland

Osram: IG Metall ruft Bafin zur Hilfe

München. Mit einem Brief an die Finanzaufsicht Bafin versucht die IG Metall, das zweite Übernahmeangebot des österreichischen Sensorspezialisten AMS für den Münchner Leuchtenkonzern Osram noch zu stoppen. Das Einschreiten der Bundesanstalt sei dringend geboten, weil AMS die gesetzliche einjährige Sperrfrist nach dem gescheiterten ersten Übernahmeangebot verletze, heißt es in dem Brief. Das Problem: Nicht die AMS selbst, sondern zwei verschiedene AMS-Tochtergesellschaften sind die Bieter. Deshalb greift laut Wertpapiergesetz die Sperrfrist für ein erneutes Angebot desselben Unternehmens nicht. Das Angebot der AMS-Tochter Opal Bidco GmbH an die Osram-Aktionäre war Anfang Oktober gescheitert, weil es die selbstgesetzte Mindestannahmeschwelle von 62,5 Prozent mit 52 Prozent verfehlte. Kurz darauf kündigte die AMS Offer GmbH ein gleiches Angebot mit der Annahmeschwelle von 55 Prozent an. IG-Metall-Vorstandsmitglied Klaus Abel forderte die Bafin auf, diesem »einfachen Bauerntrick« einen Riegel vorzuschieben. Die IG Metall befürchtet eine Zerschlagung des Osram-Konzerns mit seinen 24.000 Mitarbeitern. (dpa/jW)