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Leserbrief zum Artikel Ende der Sowjetunion: Provozierte Opfer vom 09.01.2021:

Wem nützte es?

»Was wirklich passiert ist, lässt sich nicht mehr rekonstruieren.« Wirklich? »Unter Umständen, die bis heute nicht geklärt sind, fielen Schüsse, die insgesamt 14 Todesopfer zur Folge hatten.« Nicht geklärt? Das mag ja für kleinste Details stimmen – das ist fast immer so. Sicher auch bei den »Todesschüssen am Maidan« 2014, bei den Schüssen am Puente Llaguno in Caracas 2002 (beim Militärputsch gegen Hugo Chávez) und vielen ähnlichen Fällen. Aber hinsichtlich der Grundfrage »Cui bono? – Wem nützt es?« gilt das eindeutig nicht. Und auch die Aussagen von Butkevicius sind eigentlich eindeutig! Die Überschrift hat es also richtiger getroffen - diese Opfer waren »notwendig« (aus der antisowjetischen Sicht) und »mussten« provoziert werden – für die Seite der Scharfmacher dienten sie »nur« der Unwiderruflichkeit der Abspaltung Litauens bzw. der baltischen Republiken (und dann später für deren weiteren Weg in den Schoß von NATO und EU »aus Angst vor der russischen Expansions-Gefahr«). Also: »Cui bono?« – das hilft immer weiter. PS: Arnold Schölzel (»Trumps Erbe ist gewahrt«) hat das – am Beispiel des 7. Novembers 1941, des Tages des geradezu herbeigerufenen japanischen Überfalls auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor auf Haiwaii – in der Beilage S. 3 beispielhaft gehandhabt.
Volker Wirth, Berlin
Veröffentlicht in der jungen Welt am 12.01.2021.
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