Leserbrief zum Artikel Ende der Sowjetunion: Provozierte Opfer
vom 09.01.2021:
Divide et impera
Der Schlusssatz im »Kommunistischen Manifest« lautet: »Proletarier aller Länder, vereinigt euch!« Da wundert man sich nicht, dass mit der europäischen Konterrevolution soviel Gegenteiliges eintrat. Die Sowjetunion zerfiel, und Russland hat sich nunmehr mit seinen ausländischen Nachbarn sich zu beschäftigen. Jugoslawien zerfiel militärisch verlustreich. Den Slowenen machten schon zuvor westdeutsche »Berater« deutlich, wie auch den Kroaten, dass sie es doch, unabhängig von Belgrad, besser hätten. Auch die CSSR zerfiel in Tschechien und Slowakei. Kurz und schlimm. Der Nationalismus erreichte eine Renaissance zugunsten des multinationalen Monopolkapitals, was folgerichtig zur Vereinnahmung der DDR führte. Nanu? Nur Deutschland »vereinigte« sich wieder. Wir haben es also dank Antistalinismus – respektive Antikommunismus – und Revanchismus, die sich einander bedingen, mit der Zerstückelung von ehemaligen Bruderstaaten zu tun (wie übrigens schon viele Jahre vorher ähnlich von außen maßgeblich inszeniert in Nahost mit der Vereinigten Arabischen Republik aus Ägypten und Syrien praktiziert) und ertragen seither die imperialistische Neuaufteilung auf vielfältigste Weise mit »friedlichen und Farbrevolutionen«.