Leserbrief zum Artikel Sammlungsbewegung »Aufstehen«: »Die linken Parteien in die richtige Richtung bringen«
vom 24.06.2020:
Ohne Basis und ohne Ziel
Wer im Jahr 2020 denkt, eine »Sammlungsbewegung linker Kräfte« könne die »linken Parteien im Bundestag« zu einer grundsätzlich anderen,besseren Politik drängen, soll weiter an Weihnachtsmann, Osterhase und Klapperstorch glauben. »Linke Kräfte«, wer soll das alles sein?! Grundsätzlich bessere und andere Politik setzt eine solche für die Klasse der abhängig Beschäftigten voraus, also für die Arbeiterklasse. Welche »linken Kräfte« gibt es, die nicht schon bei diesem Begriff zusammenzucken? »Linke Parteien« im Bundestag neben der Partei Die Linke? Wer ist denn dies nun wieder? Unterstellt, Die Linke ist, weil sie Antikriegspartei ist (war?), eine »linke Partei«; man fragt sich hierbei, ob dieser Begriff noch Sinn macht ... Andere Parteien, die ebenfalls keine Kriege befürworten, gibt’s im Bundestag und in den Landesparlamenten nicht – SPD und Grüne sind spätestens seit März 1999 (ja, er reitet wieder den Jugoslawien-Krieg) Parteien, die deutsche Soldaten zum Zwecke des Tötens in andere Länder schicken, mithin niemals »links«. Für die, die mit diesem Begriff noch etwas anfangen wollen/können, unterstelle ich dabei, dass zumindest Gegnerschaft zu Aggressionskriegen ein Minimalkonsens bei sogenannten Linken ist. Es fehlt, nimmt man die Aussagen des Interviews zur Kenntnis, also bereits am geeigneten Subjekt; wie eben bei Weihnachtsmann, Osterhase und Klapperstorch. Fazit: Untaugliche Versuche sollten nicht unternommen, zumindest aber nach Erkenntnis des Scheiterns abgebrochen werden. Man hat ja kein Ziel vor den Augen, dann kann es auch nicht ein einziges Mal besser werden.