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Leserbrief zum Artikel Sammlungsbewegung »Aufstehen«: »Die linken Parteien in die richtige Richtung bringen« vom 24.06.2020:

Wiederauferstanden

Fast schien es, »Aufstehen« habe sich niedergelegt, nicht nur wegen Corona. Die Bewegung meldet sich wieder, ist auferstanden, und wenn wir optimistisch sein wollen, so wird sie auch der geheiligte Geist mit Erleuchtung erfüllen. Was sich in dieser Gesellschaft zunehmend abspielt, hervortritt, Hilf-, Rat- und Orientierungslosigkeit erkennbar macht und wie sich Kapitalismus als größtes Hindernis für die Lösung der Konflikte erweist, das schreit geradezu nach einer sozialen Bewegung, die den Protest eint, Richtung gibt, gegebenenfalls auch abgrenzt. Linkspartei, Gewerkschaften, unterschiedliche linke Kräfte vermögen es nicht, eine solche Bewegung kraftvoll in Gang zu setzen. Ein Ergebnis des Mangels sehen wir dann in Gestalt von politischen Protesten, die schwerlich noch erklärbar sind, aber auch Kräften von ganz rechts dienen, von diesen benutzt werden. Eine Bewegung ist keine Partei. Bewegung braucht aber Orientierung, Richtung, politische und soziale Aussage bis zu einheitlichen Forderungen. Besserwisserei, Arroganz, Ausgrenzung, Vorurteile und das kleinliche Gezänk, Streitereien um Nichtigkeiten, die lähmen so oft. Zuhören, zu verstehen versuchen, Interessen und Standpunkte erkennen, das fällt nicht immer leicht. Zu alledem wirken alle bekannten und vielfach verinnerlichten antikommunistischen Diffamierungen, die daran hindern, zu gemeinsamen Verständnis zu gelangen. Daran wird wohl vor allem zu arbeiten sein, um zu Erfolgen zu gelangen, zu einer Bewegung, die von den Interessen der Mehrheit der Bevölkerung getragen werden kann und die das auch spürt.
Roland Winkler, Aue
Veröffentlicht in der jungen Welt am 26.06.2020.
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