Leserbrief zum Artikel Arbeiterbewegung: Seien wir ehrlich
vom 09.01.2019:
Zielgruppe genau analysieren
Kommentar jW:
Die Zuschrift wurde von uns gekürzt. Der Autor schrieb daher als Klarstellung zu der gekürzten Fassung:
Verzeiht meine G’scheitlerei, aber seit mehr als 30 Jahren arbeite ich am Thema (politischer) Manipulation im Zusammenhang mit Gehirnfunktion, Bildung, Medien und Eliten. Deshalb ein Vorbehalt gegen die Änderung von Teilen meines Leserbriefs »Erste Werberegel«. Klar, es sind die Gemainstreammedien, die wahllos Gedankenleergut in Mediotenköpfen endlagern, aber die von mir erwähnten (Stimme und Gegenstimme, Kla-TV, Expresszeitung.ch etc.) Medien arbeiten, im Gegensatz zu den Primitivmedien, gezielt und präzise. Sie bearbeiten (in jahrelanger systematischer Arbeit) die Zielgruppe, die den etablierten Medien kritisch bis ungläubig gegenübersteht und manipulieren sie, systematisch an Unwissen und Vorurteile anknüpfend, nach rechts (technisch nahezu perfekt). Sie verfügen über ein ganzes Netzwerk von spezialisierten Medien, Manipulationsfachleuten, »kritischen Journalisten«, »Experten«, Internetblogs, Gratisabonnements, TV – und viel Geld. Mediengläubige (Gratiszeitungen etc.) sind schwerer zu erreichen und zu Misstrauen und kritischem Denken zu bringen als die (nicht so kleine) Schar der bereits Misstrauischen. Warum sollten wir ausgerechnet diese (leichter erreichbare!) Zielgruppe der rechten Propagandamaschinerie überlassen? »Rechte« entstehen nicht durch Urzeugung und Dummheit, sondern werden gemacht – und genau dort könnten/sollten wir ein- bzw. angreifen. Mein Fehler war, dass ich – »kurzer Leserbrief« – verabsäumt habe, diesen wesentlichen Aspekt klar herauszuarbeiten.