Leserbrief zum Artikel Faschismus und Demagogie: Von oben arrangiert
vom 08.01.2019:
Verpasste Neuordnung
Doch das Ahlener Programm der CDU von Nordrhein-Westfalen liefert zuerst einmal einen Hinweis darauf, wie dieses neue Gemeinwesen nicht aussehen sollte: »Die kapitalistische Wirtschaftsordnung ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen.« Die konkreten Pläne der CDU für die Zukunft (z. B.: »Auch bei der eisenschaffenden Großindustrie ist der Weg der Vergesellschaftung zu beschreiten«; Ahlener Programm), die auch in den damaligen Programmen anderer Parteien und in mehreren Landesverfassungen enthalten sind, gaben die gewünschte Richtung der Neuordnung unseres Gemeinwesens an. Wenn wir uns jedoch einmal überlegen, woran es liegt und wer die Verantwortung dafür trägt, dass die notwendige und – mit Ausnahme der FDP – allseits gewünschte und erstrebte »Neuordnung« nicht stattgefunden hat, dann fallen mir noch zwei bis drei heutige Parteien ein, die entschieden dazu beigetragen haben, dass sich trotz aller guten Vorsätze bei uns herzlich wenig geändert hat. Wem muss unser Kampf unter diesen Umständen vor allem gelten?