Eine »populistische« Aktion
Vor 40 Jahren wurde der West-Berliner CDU-Politiker Peter Lorenz von der Bewegung 2. Juni entführt.
Gerhard Hanloser»An einem schönen Donnerstag / Es hatte gerade getaut / Da wurde Peter Lorenz / Aus Zehlendorf geklaut / Und er kam gleich in die Kiste / Und allmählich wurd’ ihm klar / Dass er nun ein Gefangener / des 2. Juni war.«
Dieses Flugblatt begleitete die Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz vom 27. Februar 1975, der als Spitzenkandidat Herausforderer des Regierenden Bürgermeisters Klaus Schütz (SPD) in Westberlin war. Der am 22. Dezember 1922 in Berlin geborene Lorenz kämpfte im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion und in Rumänien, wurde mehrfach ausgezeichnet, überlebte die Schlacht von Stalingrad und bekleidete zuletzt den Rang eines Leutnants. Kurz nach Kriegsende gelang ihm die Flucht aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Er wurde sehr bald Mitglied der CDU und saß bereits 1946 im Vorstand des Berliner Landesorganisation.
Verantwortlich für die Entführung zeichnete die »Bewegung 2. Juni«, die aus der Berliner Gegenkultur des anarchistischen und...
Artikel-Länge: 8485 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.