Selbstanzeiger des Tages: Bosch
Von Hagen Bonn
Dabei fing alles so gut an: Noch 2013 berichtete die Bertelsmann-Stiftung: »Deutsche haben keine Angst vor technischem Fortschritt am Arbeitsplatz«, doch im Januar 2020 zitierte das Handelsblatt aus dem Trust Barometer und führte aus: »Der Studie zufolge findet die Hälfte der Menschen hierzulande, der technologische Wandel schreite mit zu hoher Geschwindigkeit voran.« Und diese Vorbehalte halten sich: In einer aktuellen Bosch-Studie kommt man zu dem Schluss: Deutsche würden gerne den Pausenknopf bei technologischer Entwicklung drücken.
Aber warum nur? Zur Veranschaulichung bleiben wir gleich beim Hausgeräte- und Elektrohersteller Bosch, wo man einen starken Stellenabbau plant. Bis Ende 2030 sollen dort deutschlandweit 22.000 Arbeitsplätze entfallen. Getrieben durch »Konjunkturschwäche« (»Wir haben eine Krise«, Ifo-Institut 2024) und die Gebetsmühle der »Transformation«, will sagen: E-Mobilität, Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Den Wirtschafts- und Militärkrieg gegen Russland als weiteren Grund drückt man routiniert in den Skat. Wer geht schon mit einem Schuss ins eigene Knie hausieren? Dafür aber tagtäglich dieser Bösewicht: der Kostendruck! Noch so ein Wort, das hinter dem Nebel, wie durch Zauberei, in den Gehirnen der Zuhörer folgende Botschaft verankert. Herr Söder: »Keiner will den Sozialstaat schreddern.« Man müsse ihn aber »updaten«.
Karl Marx sah Fortschritt nicht als eine harmonische Entwicklung, sondern als Ergebnis von Konflikten. Die Wut der Maschinenstürmer im 19. Jahrhundert richtete sich, so Marx, fälschlicherweise gegen die Maschinen selbst, anstatt gegen deren kapitalistische Anwendung, die Ausbeutung und den drohenden Arbeitsplatzverlust. So sieht es aus. Manchmal muss man in den Keller der Geschichte steigen, um die Pläne in den oberen Chefetagen zu verstehen.
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