Karibikpiratin des Tages: Kamla Persad-Bissessar
Von Arnold Schölzel
Die Ministerpräsidentin von Trinidad und Tobago nutzte ausgerechnet eine Weihnachtsveranstaltung am Sonnabend, um einen mittleren Fluchsturm in der Karibik auszulösen. Sie kritisierte dort die »selektive Empörung« einiger benachbarter Inselregierungen gegenüber den USA. Die hätten nun die Folgen zu tragen – siehe die angekündigten Reisebeschränkungen für Antigua und Barbuda sowie Dominica. Wörtlich: »Sie haben schlecht über die USA geredet, und raten Sie mal, was passiert ist? Ihre Visa sind jetzt alle eingeschränkt. Sie haben ihre Visa gekürzt. Wer aus Trinidad und Tobago will schon, dass ihm das Visum gekürzt wird? Also benehmen Sie sich! Verstehen Sie, woher unsere Hilfe kommt. Verstehen Sie, wer Trinidad und Tobago schützen und verteidigen kann. Im Moment gibt es nur ein Land auf der Welt, das dazu in der Lage ist.«
Ihr Amtskollege aus Antigua und Barbuda, Gaston Browne, schoss am Sonntag auf Facebook zurück, sie untergrabe die regionale Solidarität und verbreite Falschinformationen, etwa die, er habe »die US-Regierung verflucht«. Und ihr Amtsvorgänger Stuart Young meinte: »Diplomatie ist eine Kunstform, die es Ländern, richtig verstanden und angewendet, ermöglicht, ihre Interessen zu verteidigen, ohne Verbündete zu demütigen oder ihre langfristige Souveränität zu opfern.« Diese Kunst sei seiner Nachfolgerin offensichtlich abhanden gekommen. Sie habe die Lage von Trinidad und Tobago verschlechtert.
Persad-Bissessar hatte bisher stets behauptet, Trinidad und Tobago spiele keine Rolle bei der jüngsten US-Blockade von Öltankern mit venezolanischem Öl. Die Zusammenarbeit mit den USA diene der Bekämpfung von Drogen-, Waffen- und Menschenhandel. Also ließ sie die Installation von US-Militäranlagen auf der Insel zu und deklarierte sie als Straßenbau.
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