Jeder sechste ist Niedriglöhner
Jeder sechste Beschäftigte arbeitet hierzulande im Niedriglohnsektor. Das heißt, 6,3 Millionen Menschen haben laut Statistischem Bundesamt im April für einen Stundenlohn von höchstens 14,32 Euro malocht. Das entspricht einem Anteil von 16 Prozent an allen Jobs. Genauso viel wie im vorigen Jahr. Das heißt auch, der Anteil wird nicht geringer, wie noch in den Vorjahren. Im April 2014 machte die Niedriglohnjobquote offiziell 21 Prozent aus. Infolge der Mindestlohnerhöhung war sie vor allem in den Jahren 2022 und 2023 zurückgegangen.
Schaut man auf die Branchen, fällt das Gastgewerbe besonders auf. Hier ist sogar mehr als jeder zweite bzw. jede zweite Beschäftigte zum Niedriglohn angestellt. Dass sich die am Donnerstag beschlossene dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie von 19 auf sieben Prozent auf die Gehälter auswirken wird, darf bezweifelt werden.
Ähnlich wenig gezahlt wird auch in der Land-, Forst und Fischereiwirtschaft, im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung. Besserverdienende Lohnabhängige erhalten hierzulande mit 39,65 Euro die Stunde fast das dreifache mehr als die Geringverdiener. Dieser Abstand blieb laut der Wiesbadener Behörde auch unverändert.
Zu dem Befund des Statistischen Bundesamtes passen die Ergebnisse einer Yougov-Umfrage zum vorweihnachtlichen Konsumverhalten. Demnach kann oder will fast jeder fünfte kein Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Ein Drittel plant weniger Ausgaben als im Vorjahr. Etwas mehr als die Hälfte genauso viel. Allerdings gab ein Drittel an, Ersparnisse dafür anzuzapfen. Und wie viel plant man für Süßes, Schönes, Nettes auszugeben? 43 Prozent investieren laut Umfrage 100 bis 400 Euro. Ein Viertel gibt weniger als 100 Euro aus.
Am Ende ist nicht entscheidend, wie viel die Leute für Weihnachtsgeschenke noch schaffen zusammenzukratzen, sondern wie wenig sie das Jahr über überhaupt noch finanzieren können. Lebensmittel haben sich gegenüber dem Vor-Corona-Jahr um 37 Prozent verteuert. Dementsprechend machen sich sechs von zehn Befragten am meisten Sorgen über die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Mehr als ein Drittel bewertet die eigene finanzielle Situation aktuell schlechter als bei der Vergleichsumfrage vor einem Jahr. (jW)
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