Deutsches Wattenmeer verliert Schutz
Geesthacht. Das Wattenmeer an der deutschen Nordseeküste – das größte zusammenhängende Feuchtgebiet in Europa – ist nicht nur ein wichtiges Ökogebiet für Algen, Würmer, Fische und Vögel, sondern schützt die Küstenbewohner auch vor Überschwemmungen. Seine Tidebecken brechen Wellen und bremsen ankommende Fluten aus. Der im Zuge des Klimawandels und des Schmelzens von Eis auf Grönland und in der Arktis ansteigende Meeresspiegel konnte bislang durch Sedimentablagerungen in diesen Absenkungen weitgehend ausgeglichen werden. Wie das Wissenschaftsportal Scinexx berichtet, hat ein Team um den Doktoranden Bo Miao vom Hereon-Institut für Küstensysteme in Geesthacht nun nachgewiesen, dass diese natürliche Schutzfunktion des Wattenmeers auszufallen droht, da die Sedimentablagerungen den Pegelanstieg nicht mehr ausgleichen und die Becken zunehmend überspült werden. Durch die Vereinheitlichung und Neuprüfung bestehender Datensätze konnten die Forscher nachweisen, dass sich mittlerweile weniger Sediment als früher absetzt. Nur neun von 24 Tidebecken in der Deutschen Bucht sind in den vergangenen Jahrzehnten leicht in die Höhe gewachsen. Die Gründe für die geringeren Ablagerungen sind noch unklar. (jW)
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