Pistorius will weitere 75 »Leopard 2«-Panzer beschaffen
München. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will beim Panzerbauer KNDS im kommenden Jahr weitere 75 »Leopard 2« der neuesten Generation bestellen. »Wir bereiten für 2026 die Beschaffung von 75 weiteren vor«, sagte Pistorius am Mittwoch bei der offiziellen Vorstellung des »Leopard 2 A8« in München. Bisher hat die Bundeswehr 123 Exemplare des Kampfpanzers geordert, die in den Jahren 2027 bis 2030 ausgeliefert werden sollen. Mit der zusätzlichen Order wären es fast 200. Pistorius sagte, angesichts der langen Lieferzeiten sei es nicht sinnvoll, schon heute noch größere Stückzahlen zu bestellen. Man wisse nicht, was die Bundeswehr in zehn oder 15 Jahren brauche.
Pistorius appellierte an die Rüstungsindustrie, ihre Kapazitäten hochzufahren. »Wir müssen noch eine Schippe drauflegen«, sagte er. Es gehe darum, mit einer klaren Auftragslage dafür zu sorgen, dass die Hersteller besser planen könnten. »Wir brauchen eine Industrie, die liefert: schnell, robust und mit hoher Qualität.« Während des Kalten Krieges hatte der KNDS-Vorgänger Krauss-Maffei Wegmann bis zu 300 Kampfpanzer im Jahr gebaut. Die Bundeswehr, die in Hochzeiten mehr als 2.000 »Leopard 2« im Bestand hatte, verfügt heute noch über rund 300.
Der neue »Leopard 2« A8 wurde baugleich zusammen mit Norwegen geordert, die Staatssekretärin im Verteidigungsministerium in Oslo, Marte Gerhardsen, war deshalb ebenfalls nach München gekommen. Auch Litauen, die Niederlande und Tschechien haben den deutschen Kampfpanzer bestellt. Interesse gibt es laut KNDS auch aus Spanien und Kroatien. Pistorius sieht die gemeinsame Panzerbeschaffung innerhalb der NATO als Vorbild: »Wir sollten die Kooperation nicht auf den Leopard 2 begrenzen«, sagte er. (Reuters/jW)
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