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11.11.2025, 18:22:30 / Ausland

US-Flugzeugträger erreicht Karibik

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Entwicklung und Bau des US-Flugzeugträgers "Gerald R. Ford" kosteten Schätzungen zufolge ca. 18 Milliarden Dollar

Washington. Die USA verlegen den Flugzeugträger »Gerald Ford« nach Lateinamerika und verstärken damit inmitten der Spannungen mit Venezuela erneut ihre Militärpräsenz in der Region. Der Einsatz diene dazu, »den Drogenhandel zu stören und transnationale kriminelle Organisationen zu schwächen und zu zerschlagen«, behauptete das US-Kriegsministerium am Dienstag. Es bestätigte damit einen Bericht von Reuters. US-Präsident Donald Trump hatte die Entsendung des Flugzeugträgerverbandes im vergangenen Monat angeordnet. Er ergänzt eine bereits in der Karibik stationierte Flotte aus acht Kriegsschiffen, einem Atom-U-Boot und F-35-Kampfflugzeugen.

Die US-Regierung begründet den Einsatz mit der Bekämpfung von Drogenkartellen. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat hingegen wiederholt den Vorwurf geäußert, der US-Militäraufmarsch diene dazu, ihn zu stürzen. Die Regierung in Washington hatte im August 2024 das »Kopfgeld« für Maduro auf 50 Millionen Dollar verdoppelt. Sie wirft ihm Verbindungen zum Drogenhandel und zu kriminellen Banden vor, was Maduro zurückweist.

Das US-Militär hat bislang mindestens 19 Boote in der Karibik und vor der Pazifikküste Lateinamerikas angegriffen und dabei mindestens 76 Menschen getötet. Beweise dafür, dass diese Menschen Kokain oder andere illegale Substanzen transportiert haben, legte das US-Militär bislang nicht vor.

In den vergangenen Wochen hatten auch die Spannungen zwischen den USA und Venezuelas Nachbarland Kolumbien zugenommen, nachdem der kolumbianische Präsident Gustavo Petro die US-Angriffe scharf kritisiert hatte. Daraufhin warf Trump auch Petro eine Verstrickung in den Drogenhandel vor.

Der 2017 in Dienst gestellte Flugzeugträger »Gerald Ford« mit einer Besatzung von mehr als 5.000 Seeleuten ist der neueste und größte Flugzeugträger der Welt.

Zudem berichtete der US-Sender CNN am Dienstag, dass die britische Regierung den US-Diensten keine Geheimdienstinformationen über mutmaßliche Drogenschmugglerschiffe mehr weiterleitet, da Großbritannien nicht an den US-Angriffen auf die Boote beteiligt sein will und diese für illegal hält. (Reuters/jW)

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