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Aus: Ausgabe vom 12.11.2025, Seite 16 / Sport
Bobsport

Ruine von morgen

Am 17. November beginnt der Bob- und Skeleton-Weltcup in Cortina
Von Thomas Behlert
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Steil und geil: Die neue Eisbahn von Cortina d’Ampezzo

Am 17. November wird alles vergessen sein, was das DOK bezüglich der Umweltbilanz von Olympia 2026 gelobt hatte. Das olympische Komitee legt sein Umweltbewusstsein zu den Akten, und die Bob- und Skeletonsportler werden die Bahn im italienischen Cortina lobpreisen, um dann die ersten Schnelligkeitsrekorde aufzustellen. Vom Montag an bis zum 23. November findet in Cortina d’Ampezzo – am Austragungsort der Winterspiele im kommenden Jahr – das erste Weltcuprennen der Saison des internationalen Bob- und Skeletonverbandes (International Bobsleigh and Skeleton Federation, IBSF) statt.

Eigentlich dürfte es dort keinen neuen Eiskanal geben. Das IOC hatte festgelegt, dass eine bereits existierende Bahn in Deutschland oder Kanada für die Spiele genutzt werden soll. Doch die Italiener setzten sich durch und über das Internationale Olympische Komitee hinweg: In Rekordzeit wurde eine 1.749 Meter lange Bahn in die bis dahin unberührte Natur gezimmert. Nun schlängeln sich 16 Kurven den Berg hinauf, was den Sportlern sehr gefällt und als sehr anspruchsvoll eingeschätzt wird. Über 120 Millionen Euro kostete der Betongigant Schätzungen zufolge (offiziell sind es 82 Millionen Euro), der nach den olympischen Wettkämpfen das Schicksal der Bahn von Turin ereilen wird, wo Italien 2006 die Winterspiele ausrichtete. Sie gammelt mittlerweile vor sich hin.

Für die BRD starten die bekannten Namen: Bei den Männern Francesco Friedrich, Johannes Lochner und Adam Ammour mit ihren Helfern. Bei den Frauen sind die Teams Laura Nolte, Kim Kalicki und Lisa Buckwitz dabei. Neu ist: Friedrich wurde im Oktober der Gesamtweltcup im Zweierbob und der Kombinations-Gesamtweltcup für die Saison 2024/2025 aberkannt. Sein Mitfahrer und Bremser im Zweierbob, Simon Wulff, war positiv auf Methylhexanamin getestet worden. Dieses Mittel ist im Training erlaubt, während der Wettkämpfe aber eben nicht.

Friedrich wollte die aberkannte Kristallkugel dem neu erklärten Sieger Johannes Lochner persönlich übergeben. Doch wird es die letzte gewesen sein, die der Konkurrent gewinnen kann, meinte Friedrich sinngemäß Mitte Oktober in einem ZDF-Interview: »So sicher, wie er sich überall präsentiert, wird es nie sein.« Noch nicht geklärt ist, wer beim ersten IBSF-Saisonwettkampf hinter Friedrich schiebt und sitzt. Auf seiner offiziellen Internetseite sind Alexander Schüller, Felix Straub, Matthias Sommer verzeichnet, aber auch Simon Wulff.

Die ersten Weltcups in der BRD werden vom 2. bis 4.  Januar 2026 in Winterberg und vom 16. bis 18. Januar 2026 im sächsischen Altenberg ausgetragen.

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