»Keinerlei Gründe mehr für Asyl in Deutschland«: Merz für Abschiebungen nach Syrien
					Husum. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich in die Debatte um Äußerungen von Bundesaußenminister Johann Wadephul zu Abschiebungen nach Syrien eingeschaltet und hat anders als dieser keine generellen Bedenken gegen die Rückführung von Geflüchteten in das Land. »Der Bürgerkrieg in Syrien ist zu Ende«, sagte Merz am Montag abend im schleswig-holsteinischen Husum .»Es gibt nun keinerlei Gründe mehr für Asyl in Deutschland« - deshalb könne mit Rückführungen begonnen werden. Er gehe davon aus, dass viele Syrerinnen und Syrer freiwillig in ihr Heimatland zurückkehrten, um dort beim Wiederaufbau nach dem Krieg zu helfen, sagte der Kanzler - und fügte hinzu: »Diejenigen die sich weigern, in das Land zurückzukehren, die können wir selbstverständlich abschieben.« Im Bundesinnenministerium werde derzeit konkret daran gearbeitet, wie zunächst syrische Straftäter abgeschoben werden können. Er habe den syrischen Interimspräsidenten Ahmed al-Scharaa »nach Deutschland eingeladen, um mit ihm darüber zu sprechen, wie wir das gemeinsam lösen können«, fügte Merz mit Blick auf die Rückführung syrischer Geflüchteter hinzu. »Dieses Land braucht jetzt alle Kräfte, vor allen Dingen die Syrerinnen und Syrer, zum Wiederaufbau des Landes«, sagte Merz weiter. »Wir wissen, dass ein ganz großer Teil der Syrer auch zurückkehren will, das werden wir fördern, und wir werden auch dem Land helfen, es schnell wieder aufzubauen.«
Außenminister Wadephul hatte sich bei einem Besuch in Syrien am Donnerstag zurückhaltend über eine mögliche Rückkehr syrischer Flüchtlinge aus Deutschland geäußert. Diese sei »zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr eingeschränkt möglich«, da in Syrien »sehr viel an Infrastruktur« zerstört sei. Mit Blick auf die Abschiebung syrischer Straftäter sprach der Außenminister von »ganz wenigen Ausnahmefällen«, die »natürlich« auch durch eine Rückführung nach Syrien zu lösen seien. An den Äußerungen des Außenministers hatte es auch in der Union Kritik gegeben. Merz wertete Wadephuls Äußerungen am Montag auf Nachfrage dahingehend, dass sie vom konkreten Eindruck des Bundesaußenministers beim Besuch eines zerstörten Stadtteils von Damaskus geprägt waren. Wadephul habe sich in einem Teil der syrischen Hauptstadt geäußert, »der nicht nur besonders stark beschädigt war, zerstört war, sondern der zum Teil auch vermint gewesen ist«, sagte Merz. (AFP/jW)
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