Ein kleiner Sieg
Im Iran haben weibliche Fußballfans einen symbolischen Sieg errungen. Eine kleine Anzahl durfte am Sonntag erstmals wieder eine Partie im Imam-Resa-Stadion in Maschhad besuchen, wo laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch im März 2022 Dutzende Frauen gewaltsam daran gehindert worden waren, das WM-Qualifikationsspiel zwischen Iran und Libanon zu sehen. Das bestätigte die iranische Frauenrechtsinitiative Open Stadiums, die sich seit Jahren für den freien Zugang von Frauen zu Fußballspielen einsetzt.
Der im Iran einflussreiche erzkonservative Klerus ist grundsätzlich gegen die Anwesenheit von Frauen in Fußballstadien. Ihrer Ansicht nach haben Frauen in Stadien nichts zu suchen. Auf Druck des Weltverbands FIFA gab es in den vergangenen Jahren jedoch immer mal wieder Lockerungen von dem Verbot.
In Maschhad, der zweitgrößten Metropole des Landes, befindet sich auch das größte religiöse Zentrum Irans. Dass dort bei dem Pokalspiel zwischen Nassaji Mazandaran und Shahid Ghandi Yazd nun wieder Frauen ins Stadion durften, wertete FIFA-Präsident Gianni Infantino auf Instagram als »ermutigende Entwicklung«.
Bereits im vergangenen Jahr hatte ein Ligaspiel zwischen Sepahan Isfahan und Persepolis Teheran in Isfahan vor einem Publikum ausschließlich aus Frauen und Mädchen stattgefunden. Nach Medienberichten hatte der iranische Fußballverband männlichen Fans für diese Partie den Zutritt untersagt, nachdem es bei einem früheren Aufeinandertreffen der beiden Vereine in Teheran zu beleidigenden Gesängen gegen weibliche Anhänger gekommen war. In den meisten Städten der Erstligisten ist es Frauen in kleinen Bereichen inzwischen erlaubt, die Spiele anzuschauen. (dpa/jW)
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