Mindestens 18 Tote durch Polizeieinsatz in Rio de Janeiro
Rio de Janeiro. Bei einem Antidrogeneinsatz der brasilianischen Polizei in Rio de Janeiro sind Behördenangaben zufolge mindestens 18 Verdächtige und mehrere Polizisten getötet worden. 56 Menschen seien festgenommen worden, sagte der Gouverneur des Bundesstaats Rio de Janeiro, Cláudio Castro, bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Der mit 2.500 Beamten durchgeführte Einsatz sei der »größte in der Geschichte« des Bundesstaats im Südosten des Landes gewesen. Nähere Angaben zu den Polizisten, die getötet worden seien, machte der Gouverneur nicht.
Der Einsatz konzentrierte sich auf zwei Favelas im Norden von Rio de Janeiro, Complexo da Penha und Complexo do Alemão, die in der Nähe des internationalen Flughafens liegen. Die Polizei setzte Hubschrauber und 32 gepanzerte Fahrzeuge ein. Mit speziellen »Abrissfahrzeugen« wurden mutmaßlich von Drogenbanden errichtete Barrikaden in den engen Gassen der Favelas aus dem Weg geräumt. Auf Fotos der Nachrichtenagentur AFP waren Menschen zu sehen, die von schwerbewaffneten Polizeibeamten abgeführt wurden.
Der Einsatz habe »nicht gewöhnlichem Verbrechen, sondern Narkoterrorismus« gegolten, erklärte der rechte Gouverneur Castro. Die Polizei führt immer wieder mit großer Härte Razzien in den Favelas von Rio de Janeiro durch. 2024 starben bei Einsätzen in Rio de Janeiro etwa 700 Menschen. (AFP/jW)
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